Rund 80 Expertinnen und Experten aus dem gesamten Rheinischen Revier haben sich zur ersten Jahreskonferenz des Rheinischen Radverkehrsreviers in Alsdorf versammelt. Der Schwerpunkt der Konferenz lag auf der Vernetzung unterschiedlicher Akteure, dem Austausch zum aktuellen Stand des Projektes sowie auf Beispielen aus der Praxis.
Erste Projektphase erfolgreich angelaufen
Die weiteren Umsetzungsschritte im Projekt hin zu einem flächendeckenden Radwegenetz im gesamten Rheinischen Revier bildeten den Auftakt für den inhaltlichen Austausch. Dabei zeigte sich, dass der Bedarf konkreter Beratung und eines vertieften Wissenstransfers zwischen den verschiedenen Projektpartnern groß ist.
Besonders geht es in der ersten Phase des Projektes darum, die bei der Planung und Umsetzung einzelne Schritte gesammelten Erfahrungen den anderen Projektbeteiligten und der Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen und auszutauschen. Volker Mielchen gab für den Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler als verantwortlicher Koordinierungsstelle des Projektes deshalb unter anderem einen Einblick in die interne Arbeitsstruktur, Beratungsmöglichkeiten und den laufenden Aufbau einer Kommunikationsplattform im Internet. Ziel ist die Schaffung eines fachlich fundierten „Revier-Netzwerks“ zum Thema in den kommenden Jahren.
Ergänzt wurden die Überblicke zum Projekt selbst durch Einblicke in die aktuellen Planungen des Landesbetriebs Straßenbau NRW und in die laufenden Maßnahmen von go.Rheinland; letzteres betrifft insbesondere die Intermodalität und Schnittstellen zum Verkehrsträger Schiene.
Breite Information und Beharrlichkeit in der Umsetzung erforderlich
Der Impulsvortrag der Konferenz von Mobilitätsexpertin Sidsel Hjuler aus Kopenhagen zeigte eindrücklich, dass für eine Mobilitätswende auf zwei Rädern langer Atem erforderlich ist. Ihrer Erfahrung nach ist viel Überzeugungsarbeit sowie eine breite Information und Beteiligung der Bürgerschaft für die Stärkung des Radverkehrs auch in städtischen Ballungsräumen erforderlich. Hinzu kommen ausreichend große finanzielle und personelle Ressourcen – Stichwort Fachkräftebedarf in den beteiligen Kommunen – ebenso wie politischer Wille und die beharrliche Umsetzung konkreter Maßnahmen. Denn besonders die eigene Erfahrung, dass eine veränderte Aufteilung des Straßenraum machbar ist und positive Aspekte für viele Menschen bringt, führe am Ende zum Erfolg.
Modellregion für Mobilität der Zukunft
Zur Eröffnung der Konferenz hatte NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer in seiner Videobotschaft deutlich gemacht, dass das Projekt aus Sicht des Landes ein zentrales Vorhaben darstellt, um das Rheinische Revier zu einer „Modellregion für die Mobilität der Zukunft“ zu entwickeln. Bis 2027 seien insgesamt 1.000 Kilometer neue Radwege in NRW geplant. Hierfür sind erheblich Investitionen nötig, aber diese Mittel seien auch vorhanden. Im Rahmen des Programms gaben Vertreter des Ministeriums deshalb konkrete Einblicke in die Fördermöglichkeiten für Projekte durch Bundes- oder Landesmittel.
Der Termin für die kommende Jahreskonferenz steht bereits fest: Den nächsten kompakten Überblick über die Fortentwicklung im Projekt sowie Gelegenheit zum fachlichen Austausch erhalten Interessierte bei der zweiten Jahreskonferenz im Rheinischen Radverkehrsrevier am 26. September 2024.