Vor dem Hintergrund des Klimawandels, der Energiewende und insbesondere dem Beschluss zum Kohleausstieg steht dem Rheinischen Revier ein umfangreicher Strukturwandel bevor.
Ein wesentlicher Faktor für ein zukunftsfähiges und starkes Revier ist die Verbesserung der Mobilitätsangebote, da bisherige Infrastrukturen an ihre Kapazitätsengpässe geraten. Insbesondere der Radverkehr hat ein hohes Entwicklungspotenzial. Aufgrund der wachsenden Bedeutung und der Elektrifizierung spielt der Radverkehr mittlerweile und besonders zukünftig nicht mehr nur im Nahbereich eine entscheidende Schlüsselrolle. Zusätzlich hat er sowohl zur Unterstützung der Ziele einer emissionsfreien bzw. emissionsarmen Mobilität, als auch zur Entlastung stark frequentierter Netze insbesondere für Pendlerverbindungen zu entsprechenden Stoßzeiten eine besondere Bedeutung (vgl. Wirtschafts- und Strukturprogramm für das Rheinische Zukunftsrevier 1.1, Kapitel 7.2). Die Stärkung des Radverkehrs durch die Schaffung geeigneter, innovativer und komfortsteigernder Infrastrukturangebote und Infrastrukturen für die Menschen vor Ort ist somit ein wichtiger Baustein zur Lösung der Verkehrsproblematik im Rheinischen Revier sowie über dessen Grenzen hinaus.
Die Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur ist eine notwendige Voraussetzung, um den Anteil des Radverkehrs am „Modal Split“, also die Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsträger oder Verkehrsmittel, entsprechend dem Ziel des Landes auf 25% zu erhöhen. Durch eine koordinierte übergreifende Gesamtentwicklung eines innovativen Netzes wird die Qualität und Quantität der Radverkehrsinfrastruktur erhöht, sodass die die Attraktivität und Bedeutung des Radverkehrs als Mobilitätsform für den Alltagsverkehr im Rheinisches Revier steigt. Die Stärke des entstehenden regionalen Radverkehrsnetzes liegt sowohl in der Schaffung von Synergien zwischen Alltagsverkehren und touristischen Routen als auch in einer engen Verzahnung des Radverkehrs mit anderen Verkehrsträgern und Mobilitätskonzepten.